Das MasckaraTheater ist eine freie Theatergruppe mit Sitz in Tübingen. Es ist ein internationales Theater, das sich an der Schnittstelle verschiedener Kulturen und künstlerischer Sparten verortet. Durch das Medium Theater werden Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten geschaffen, die auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen Bezug nehmen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt nicht nur im gesprochenen Wort, sondern auch in der Bewegung, in Bildern, Musik, in der Lyrik und der Poesie der Aktion.
Im Repertoire des MasckaraTheaters findet sich die interkulturelle Performance „Transit“ mit 19 Mitwirkenden aus acht verschiedenen Herkunftsländern. Diese Inszenierung gibt Einblicke in das Leben von Menschen, die dramatische Brüche erleben: Verlust der Arbeit, Flucht, Auswanderung, Eintritt in die Armut des Rentenalters.
Das Stück erhielt für seine interkulturellen Ansätze 2016 den Preis der Kreissparkasse Tübingen.
Eine Uraufführung für Kinder hatte das Theater mit „Limpo, der Pinguin ohne Frack“ im Sommer 2017. Es ist die Geschichte eines kleinen Pinguins, der sich in den Norden wagt und mutig große Abenteuer übersteht, um das „Anders- und doch Gleich-Sein“ aller Lebewesen zu entdecken.
Seit 2021 haben wir in einer ehemaligen Schneiderei einen Probe- und Aufführungsraum mitten in Tübingens Altstadt gefunden. In den Räumen in der Haaggasse haben wir eine Werkstatt eröffnet, in der (Inter)Kultur entsteht und ein niederschwelliger Zugang zu Kultur in Tübingen angeboten wird. Regelmäßig engagieren wir uns in den eigenen Räumen durch eine Kindertheaterwerkstatt in der kulturellen Bildung. In der Werkstatt haben Kinder zw. 5 und 9 Jahre die Gelegenheit ihre Erlebniswelt zum Ausdruck zu bringen, in verschiedene Rolle zu schlüpfen und gemeinsam kleine Theatergeschichte zu inszenieren.
2022 habe wir die Uraufführung des Theaterstückes: „Mach’s wie Norma, so habe ich das Recht auf Ungehorsam gewählt“ gefeiert. In unserem Theaterstück lebt die Geschichte von der italienische Partisanin Norma Parenti wieder auf. Normas Worte erzählen von den diversen Facetten einer von Diktatur geprägten Gesellschaft. Sie stellen das Leben einer Gemeinschaft vor, sprechen den Wunsch nach Gerechtigkeit und Freiheit aus, erzählen von Freundschaft, Zusammenhalt und der Entscheidung, sich gegen das Unrecht zu stellen. Für das Stück hat die Autorin sich durch Fotos, Schriften und Gesprächsaufzeichnungen aus dem Familiennachlass gearbeitet. Das wurde ermöglicht durch die jahrelange Freundschaft mit dem Sohn Normas, Alberto. Antigone steht Norma als „gemeisamschwesterliche“ Figur zur Seite. Die zeitlosen Worte der Hölderlinschen Übersetzung verleihen ihrer Stimme die Funktion eines Echos aus der Zeitlosigkeit und gleichzeitig eines Aufrufs für die Zukunft. Seit April 2022 wurde das 45minütige Stück über 20 Mal in den eigenen Räume in der Haaggasse 35 in Tübingen aufgeführt. Aufgeführt wurde es zudem in Rottenburg, in der Synagoge in Hechingen, open air in Reutlingen und in der Kapelle des Evangelischen Stiftes, Tübingen.
Die nächste Premiere steht vor der Tür: Am 26.11.23 wird „Cipí, ein Spatz will es wissen“ seine Uraufführung feiern. Cipi ist eine intensive und universelle Geschichte, in der sich in einer kleinen Welt – Dach, Baum, Wiese, Fluss – große Kämpfe abspielen: um Hunger, ums Überleben, um die Liebe, um Mut und um die Heimat.
Frei nach dem Buch „Cipì“ (auf Deutsch „Cipì , ein Spatz will es wissen“) vom italienischen Schriftsteller und Pädagogen Mario Lodi bietet die Uraufführung des MasckaraTheaters den Kindern die Möglichkeit mit den Mitteln des Theaters, die vielen Facetten der heutigen Welt in einer kindergerechten Art zu erfahren.