Am Fuße des Spitzbergs zwischen Hügeln und Feldern entlang der Ammer steht eine kleine unscheinbare Hofkapelle. Sorgsam in blütenweißer Farbe angestrichen, erhebt sich die idyllisch gelegene Ammerhofkapelle über das mittelalterliche Hofgut und scheint mit ihrer Schlichtheit und Eleganz den Frieden der Umgebung widerzuspiegeln. Eine Kapelle, die Geschichten vergangener Tage erzählt und im Laufe der Zeit verschiedene Umbauten durchlaufen hat. Sie hat den 30-jährigen Krieg und die Pracht des Barocks miterlebt, diente als Pfarrkirche und sogar als Heuschober. Selbst für diejenigen, die mit der Gegend vertraut sind, war es wohl kaum möglich, einen Blick auf das meist verschlossene Rokokokleinod auf dem Gelände der heutigen Pferdepension zu erhaschen. Nun aber werden die alten Kirchentüren geöffnet für ein anspruchsvolles A-cappella-Konzert mit dem neu gegründeten Kammerchor Vokalkunst unter der Leitung von Daniel Radde. Dank der akustischen Expertise ihrer Architekten entsteht in dem sorgfältig restaurierten Kirchenraum eine Atmosphäre, die geradezu dazu einlädt, geistliche, aber auch weltliche Klänge zu entfalten. Das Vokalensemble wird abseits bekannter Pfade geographischer wie auch musikalischer Art auch mit selten gehörten Werken etwa von Beatríz Corona, Arvo Pärt, Rudolf Mauersberger und Susan LaBarr die alten Kirchenmauern zum Erklingen bringen.